Bremsbeläge wechseln Kosten » Symptome · Spartipps

Die durchschnittlichen Bremsbeläge wechseln Kosten (auch als Bremsklötze oder Bremssteine bezeichnet) betragen zwischen 150 – 400 Euro pro Achse und setzen sich aus den Materialkosten für die Bremsbeläge (50 – 150 Euro) und der benötigten Arbeitszeit (100 – 250 Euro) zusammen. Bremsbeläge werden immer paarweise ausgetauscht.

Die Bremsbeläge wechseln Kosten variieren zudem je nach Automodell. Während ein Opel Corsa, Renault Clio, Seat Ibiza oder VW Polo / Golf sich eher im unteren Preisniveau befinden, liegt der Bremsbeläge Austausch bei größeren Autos wie z.B. einer Mercedes S-Klasse, Audi A8 oder einem BMW 5er preislich teils deutlich höher.

Fallbeispiel: Bremsbeläge wechseln Kosten – VW Golf 4

ÜberblickKosten
Bremsbeläge vorne wechseln240 €
Bremsbeläge hinten wechseln250 €
Gesamtkosten490 €

Die aufgeführten Zahlen sind lediglich als Richtwerte zu verstehen und können natürlich abweichen.

Was beeinflusst die Bremsbeläge wechseln Kosten?

Verschiedene Faktoren beeinflussen die Gesamtkosten:

  1. Qualität der Bremsbeläge: Original- vs. Nachbauteile
  2. Art der Bremsen: Scheibenbremsen vs. Trommelbremsen
  3. Alter des Fahrzeugs: Verfügbarkeit der Ersatzteile
  4. Fahrzeugmodell: Gewicht und Leistung beeinflussen die Anforderungen
  5. Werkstattwahl: Vertragswerkstatt vs. freie Werkstatt
  6. Zusätzliche Arbeiten: z.B. Bremsscheiben oder Bremsflüssigkeit

Auf Bremsbeläge in Erstausrüsterqualität setzen

Grundsätzlich ist aus Sicherheitsgründen immer zu Teilen in Erstausrüsterqualität zu raten. Deine Werkstatt wird wissen, welche Bremsbeläge für welches Automodell geeignet sind. Allerdings schadet es nicht, selbst nachzufragen, um sich zu vergewissern, dass qualitative Teile verwendet werden.

Bekannte Hersteller von hochwertigen Bremsbelägen sind u.a.:

ATE • Akebono • Bosch • Bendix • Ferodo • Jurid • HerthBuss • Textar • TMDFriction • Hawk • NAPA • AC Delco • Motorcraft • Brembo • Mintex • Valeo • FTE • Hella Pagid • Zimmermann • TRW • Wagner

Was sind Bremsbeläge und wie funktionieren sie?

Bremsbeläge bestehen aus Reibmaterial, welches mit einer stabilen Stahlplatte verbunden ist. Beim Betätigen des Bremspedals wird das Reibmaterial auf den Bremsbelägen unter enormem Druck gegen die Innen- und Außenflächen des Stahlbremsrotors gedrückt.

Die daraus resultierende Reibung bewirkt ein schnelles Abbremsen der Räder an Ihrem Fahrzeug, was ein schnelles, sicheres und kontrolliertes Anhalten ermöglicht. Nach Tausenden von Kilometern nutzt sich dieses Reibmaterial schließlich ab, und auch der Bremsrotor verschleißt und muss ersetzt werden.

Die Symptome: Wann müssen die Bremsbeläge ausgetauscht werden?

Hier sind einige mögliche Indikatoren, dass du neue Bremsbeläge benötigst:

Verschleißanzeige am Armaturenbrett: Wenn das Reibmaterial an den Bremsbelägen bis auf 2 mm an der Belagträgerplatte abgenutzt ist, ist ein Austausch der Beläge erforderlich. Die meisten neueren Autos haben heute Elektronik in den Bremsbelag eingebaut. Wenn sich das Pad an einer Stelle befindet, an der es ausgetauscht werden muss, erscheint ein Symbol auf dem Armaturenbrett deines Fahrzeugs. Lies in der Bedienungsanleitung nach, wie das Symbol aussieht.

Hohe Laufleistung auf vorhandenen Belägen: Unabhängig davon, ob eines der oben genannten Bremssystem-Symptome auftritt, sollte ein Mechaniker ca. alle 50.000 km die Dicke des verbleibenden Reibmaterials auf den Bremsbelägen messen und eine gründliche Sichtprüfung der Bremsen durchführen.

Warnleuchten der Bremsanlage oder Wartungsmeldungen: Sollte deine Bremsanlagenwarnleuchte jemals aufleuchten oder eine bremsanlagenbezogene Wartungserinnerung im Fahrerdisplay erscheinen, dann bringe dein Fahrzeug so schnell wie möglich in die Werkstatt zur Überprüfung.

Vorsicht bei stark quietschenden Bremsen

Starkes Quietschen beim Bremsen: Wenn das Reibmaterial auf den Bremsbelägen in der Nähe der Trägerplatte abgenutzt ist, kannst du beim Fahren ein Quietschen oder Quietschen hören, unabhängig davon, ob du die Bremsen betätigst oder nicht. Dieses quietschende oder quietschende Geräusch soll dich darauf aufmerksam machen, dass die Bremsbeläge niedrig werden und überprüft werden müssen. Wenn das gesamte Reibmaterial auf dem Bremsbelag abgenutzt ist, hörst du Schleif- und Schabegeräusche beim Betätigen der Bremsen. Der Austausch der Bremsbeläge ist an dieser Stelle obligatorisch und das Fahrzeug ist bis zum Bremsbeläge Austausch unsicher.

Bremspedalpulssieren oder Fahrzeugvibration: Im Laufe der Zeit können Bremsscheiben übermäßige Dickenschwankungen, übermäßiger Rundlauf an der Radnabe oder Verzug des Bremsrotors durch hohe Betriebstemperaturen auftreten. Wenn diese Mängel vorliegen, kann es beim Bremsen zu Vibration im Bremspedal oder Lenkrad kommen. Wenn der Rotor einen der oben genannten Mängel aufweist, sind neue Beläge und eine Erneuerung oder ein Austausch des Rotors erforderlich.

Fahrzeug zieht oder wandert beim Bremsen: Wenn dein Auto beim Bremsen nach rechts oder links zieht, kann das ein Zeichen für einen festsitzenden Bremssattel, eine Fehlausrichtung der Federung und manchmal Reifendefekte oder eine ungleichmäßige Reifenfüllung von Seite zu Seite sein. Die Werkstatt, die dein Fahrzeug inspiziert, wird feststellen, ob neue Bremsbeläge allein das Problem lösen oder ob andere Reparaturen erforderlich sind.

Bremsbeläge abgefahren: Ist ein Weiterfahren noch möglich?

» Hängt vom Zustand der Bremsbeläge ab, in der Regel jedoch nicht

Anders als bei einigen anderen Autodefekten kann man mit abgenutzten Bremsbeläge in den meisten Fällen zwar noch fahren, sofern aber nicht klar ist, was die Quelle des Problems ist, lohnt es sich nicht das Risiko einzugehen und sich selbst und andere in Gefahr zu bringen.

Hinzu kommt, dass weitaus größere Schäden verursacht werden können wie weitere Ausfälle von Bremsteilen (u.a. Bremsscheiben/ Trommelbremse).

Es lohnt sich also das Auto stehen zu lassen und erst untersuchen zu lassen. Generell sollten Bremsbeläge innerhalb der empfohlenen Intervalle, aller spätestens aber bei Aufkommen erster Symptome umgehend gewechselt werden.

Ablauf des Bremsbeläge Austausches

Für diejenigen, die erfahren mit Kfz-Reparaturen sind, kann der eigenhändige Austausch der Bremsbeläge eine erhebliche Menge Geld sparen. Spätestens jedoch wenn du andere Reparaturen an z.B. Rotoren oder Bremssättel benötigst, solltest du dich an eine Fachwerkstatt wenden. Folgende Arbeitsschritte sind bei einem Bremsbeläge Wechsel durchzuführen:

  • Lösen der Radmuttern und entfernen der Räder vom Fahrzeug
  • Entfernen der unteren Schraube vom Bremssattel
  • den Bremssattel drehen, um den Zugang zum Bremsbelag zu ermöglichen
  • Entfernen aller Clips, die zum Halten der Bremsbeläge verwendet werden
  • diese durch neue Bremsbeläge austauschen und Schmierfett auftragen
  • Kolben einziehen, was durch Öffnen des Bremsflüssigkeitsbehälters erleichtert werden kann
  • den Bremssattel wieder in Position schieben und die untere Schraube anziehen

Bremsbeläge wechseln Intervall: Wann müssen sie erneuert werden?

» Bei normalem Fahrstil etwa alle 80.000 – 150.000 KM

Wer seine Bremsen häufiger und stärker beansprucht, kann seine Bremsbeläge auch in der Hälfte der Zeit verschleißen. Dies kann auch dann der Fall sein, wenn anstatt auf Bremsbeläge in Erstaustatterqualität auf billigere No-Name Teile gesetzt wurde.

Bei billigen Bremsbelägen kann ein Austausch teilweise bereits nach 30.000 km notwendig sein. Im Endeffekt sind Billiglösungen also fast immer teurer. Verschleissgrenze der Bremsbeläge und Mindeststärke:

Bei den meisten Bremsbelägen liegt die Verschleissgrenze bei 2 – 4 mm Mindeststärke. Alternativ kann man auch die Stärke der Bremsbeläge messen werden und dadurch die erreichte Verschleißgrenze erkennen.

Bei Bremsbacken (Trommelbremse) liegt die Verschleißgrenze häufig bereits bei 1 mm. Die Autohersteller geben in der Regel für jedes Automodell eine Mindeststärke vor, die nicht unterschritten werden sollte, um keine Risiken einzugehen.

Einige moderne Scheibenbremsen verfügen heutzutage sogar über eine Verschleißanzeige, welche dem Fahrer elektronisch über die Armaturenanzeigen darüber informiert, dass es Zeit für einen Wechsel der Bremsbeläge ist.

Bremsbeläge wechseln Dauer: Wie lange braucht die Werkstatt?

» Im Schnitt eine Stunde pro Achse

Die durchschnittliche Dauer für das reine Bremsen belägen liegt bei ca. einer Stunde pro Achse bzw. 30 Minuten pro Rad. Die genaue Zeit variiert leicht, je nach Automodell und Werkstatt. Man sollte jedoch mit mindestens 45 Minuten pro Achse kalkulieren. Müssen die Bremsscheiben ebenfalls gewechselt werden, erhöht sich die Dauer um etwa 30 Minuten pro Achse.

Es kann jedoch auch vorkommen, dass sich manche Bremsen schwerer lösen als andere, was die Arbeitszeit merklich erhöhen kann. Beim Bremsbeläge wechseln empfiehlt es sich deshalb, vorher einen Festpreis mit der Werkstatt auszumachen.

Nach dem Wechsel der Bremsbeläge: Neue Bremsbeläge einfahren

→ Bremsbeläge langsam einfahren, mehrfach leicht Bremsen.

→ Einige Meter mit leicht schleifender Bremse fahren.

→ Keine Vollbremsungen vor dem Einfahren durchführen!

5 Spartipps um deine Bremsbeläge wechseln Kosten zu senken

1. Frühzeitig Symptome erkennen und handeln
Wer beim ersten Anzeichen von Verschleiß handelt, vermeidet teure Folgeschäden. Es lohnt sich, regelmäßige Inspektionen durchzuführen und besonders auf quietschende Geräusche sowie nachlassende Bremsleistung zu achten. Bei modernen Fahrzeugen sollten Sie außerdem die Warnleuchten im Cockpit ernst nehmen.

2. Mehrere Werkstätten vergleichen
Holen Sie Angebote von mindestens drei verschiedenen Werkstätten ein und ziehen Sie dabei auch kleinere, freie Werkstätten in Betracht. Nutzen Sie Online-Vergleichsportale und lesen Sie Bewertungen anderer Kunden. Achten Sie dabei nicht nur auf den Preis, sondern auch auf die Qualität der Arbeit.

3. Mit der Werkstatt einen Festpreis vereinbaren
Lassen Sie sich vor Arbeitsbeginn eine schriftliche Kostenzusage geben und besprechen Sie mögliche Zusatzarbeiten im Voraus. Akzeptieren Sie keine versteckten Kosten und lassen Sie sich Garantieleistungen schriftlich bestätigen. Bei Unklarheiten sollten Sie nachfragen und alle Details vorab klären.

4. Auf Markenprodukte setzen
Verwenden Sie nur Markenprodukte von renommierten Herstellern. Auch wenn diese zunächst teurer erscheinen, sparen Sie durch die längere Haltbarkeit langfristig Geld. Qualitätsprodukte bieten zudem bessere Bremsleistung, höhere Sicherheit und minimieren das Risiko von Folgeschäden sowie Wertverlust.

5. Günstigen Zeitpunkt wählen
Planen Sie Ihren Werkstattbesuch unter der Woche, vorzugsweise von Montag bis Donnerstag, wenn die Preise oft günstiger sind. Vermeiden Sie Ferienzeiten, Wochenenden und Stoßzeiten wie die Reifenwechselsaison. Bei planbaren Reparaturen bieten sich die ruhigeren Wintermonate an.

Häufig gestellte Fragen (FAQs)

F: Wie lange dauert ein Bremsbelägewechsel?
A: Etwa eine Stunde pro Achse bei normalen Bedingungen.

F: Müssen immer alle Bremsbeläge gewechselt werden?
A: Nein, vordere und hintere Bremsbeläge verschleißen unterschiedlich schnell.

F: Wie erkenne ich, dass die Bremsbeläge gewechselt werden müssen?
A: Durch Warnleuchten, quietschende Geräusche oder reduzierte Bremsleistung.